Gemeinsam die Einsiedler Zucht fortführen .

Die umsichtig betriebene Einsiedler Zucht ist dem Wandel der Pferdenutzung stets gefolgt.

Wir erfreuen uns deshalb bis heute an den exklusiven Pferden des traditionellen Einsiedler Schlags. 

Das Einsiedler Pferd heute

Die Abstammung eines Einsiedler Pferdes lässt sich auf der Mutterseite lückenlos über rund zwanzig Generationen zurückverfolgen - dies ist einmalig. Das Zuchtziel für das Einsiedler Pferd unterscheidet sich hingegen nicht von demjenigen für das Schweizer Warmblut allgemein.
Im heutigen Zentrum der Einsiedler Zucht, dem Landwirtschaftsbetrieb "Marstall" der Marstall Kloster Einsiedeln GmbH, ist man bestrebt, sehr zuverlässige, gesunde und vielseitig einsetzbare Pferde zu züchten, die sowohl Freizeit- als auch Sportreitern und weiteren Pferdefreunden täglich Freude bereiten.

 

Ein Höhepunkt im Züchterjahr ist die von der Pferdezucht-genossenschaft Einsiedeln in der Reithalle des Marstalls durchgeführte Fohlenschau. An diesem Anlass lässt sich beobachten, dass die Einsiedler Pferde in ihrer Erscheinung recht unterschiedlich sein können. Dies erstaunt nicht, wenn man bedenkt, dass sie von drei voneinander unabhängigen klösterlichen Stutenlinien abstammen und dass die eingesetzten Hengste seit jeher oft ausgewählt werden, um frisches Blut in die Einsiedler Zucht zu bringen.

Signalement des Einsiedler Pferdes

  • meist braun, dunkelbraun oder fuchsfarben; oftmals auffällige Abzeichen
  • guter, stabiler Körperbau
  • leistungsbereit, ausgeglichener Charakter
  • Einsatz in Springen, Dressur oder Fahren genauso wie für Ausritte oder in der Bodenarbeit
  • Widerristhöhe zwischen 160 cm und 175 cm

Einsiedler Pferdemarkt

Sie möchten ein Einsiedler Pferd kaufen? Oder möchten Sie ein Einsiedler Pferd bei uns anbieten? Unsere Geschäftsstelle hilft Ihnen gerne weiter!
Tel. 079 248 95 89


Stiftung unterstützt die Züchter

Die Züchter der traditionellen Einsiedler Pferde setzen sich für das Fortbestehen eines historisch bedeutenden Pferdeschlages ein. Sie werden in ihrem Bestreben von der Stiftung zur Förderung der Einsiedler Marstallzucht - Für das Einsiedler Pferd unterstützt.
Als traditionelle Einsiedler Pferde anerkennt die Stiftung alle Tiere, die von einer der Stutenlinien Klima, Quarta oder Sella abstammen. Ihre Abstammung ist bis in die Zuchtbücher A und B des Klosters Einsiedeln rückverfolgbar.
Die in der Zucht eingesetzten Hengste werden von den Züchtern frei, zu ihren Stuten passend gewählt.

Die Stiftung schliesst 2025 mit Züchterinnen und Züchtern Vereinbarungen ab und unterstützt sie mit finanziellen Beiträgen:

  • Deckprämie in der Höhe von CHF 4'000 für jede gedeckte Stute (auch, falls die Stute nicht aufgenommen hat)
  • Absetzfohlen-Prämie von CHF 3’000, wenn im Herbst des folgenden Jahres ein Fohlen da ist
  • Jungpferd-Prämie von CHF 4’000 (Auszahlung nach Absolvieren eines Feldtests oder Vorführen des angerittenen oder eingefahrenen Jungpferds im Alter von 3 1/2 oder 4 1/2 Jahren)
  • Prämie für jedes an der Schau der Pferdezuchtgenossenschaft Einsiedeln vorgeführte Fohlen (CHF 300, 600 oder 1'000 in Abhängigkeit von der Länge der Anreise) 
  • Prämien von CHF 3'000 / 2'000 / 1'000 für die drei besten in Einsiedeln präsentierten Fohlen
  • Beiträge für Prämienzuchtstuten und angekörte Hengste (auf Antrag) 

Die Stiftung unterstützt spezifische Massnahmen der Marstall Kloster Einsiedeln GmbH - so hat sie sich beispielsweise an der Wiederansiedlung der hier vor ein paar Jahren nicht mehr vertretenen Sella-Linie beteiligt.
Der von der Marstall Kloster Einsiedeln GmbH betriebene Landwirtschaftsbetrieb "Marstall" ist das Zentrum der Einsiedler Pferdezucht. Zehntausende Besucher aus der Schweiz und der ganzen Welt freuen sich jedes Jahr, die Pferde im bedeutsamen Umfeld des Klosters zu erleben. 

Verbreitung der Einsiedler Pferde

Die Züchter von Einsiedler Pferden sind einem Herdebuch ihrer Wahl angeschlossen. Ihre Tiere sind in den Schweizer Herdebüchern von ZVCH (Zuchtverband CH-Sportpferde) und ChS (Zuchtorganisation Cheval Suisse) zu finden.
Gegen fünfzig Stuten der traditionellen Einsiedler Linien sind in den Herdebüchern eingetragen. Im Marstallbetrieb im Kloster Einsiedeln - Mittelpunkt und Schaufenster für die traditionelle Einsiedler Stutenlinienzucht - stehen rund zehn zuchtfähige Stuten. Jährlich kommen hier ein bis drei Fohlen zur Welt.

Auch andere private Züchter widmen sich den Einsiedler Pferden. Sie sind von der Innerschweiz bis in die Ostschweiz und Romandie vertreten.

Liebhaber der kulturell bedeutenden Einsiedler Pferde finden sich in der ganzen Schweiz. Beim Kauf eines solchen Pferdes zählen Qualitäten wie der starke Charakter und die ausgewiesene Eignung als zuverlässiges Reit-, Sport- oder Fahrpferd.

2024 geborene Einsiedler Fohlen


 Djo'Coeur d'Emon

Hengstfohlen, geboren 09.05.2024

Mutter: Fabiola du Record (Sella-Linie)

Vater: Danciano

Leihmutterstute: Jamaïca

Züchterin: Chrystel Maillefer, Esmonts

Ava MKE

Stutfohlen, geboren 12.05.2024

Mutter: Isis (Quarta-Linie)

Vater: Sam du Challois

Züchter: Marstall Kloster Einsiedeln

Cent'Or d'Emon

Hengstfohlen, geboren 23.05.2024

Mutter: Fabul'euse d'Emon (Sella-Linie)

Vater: Cornetys d'I

Züchterin: Chrystel Maillefer, Esmonts


Légend'Air d'Emon

Stutfohlen, geboren 01.06.2024

Mutter: Fabiola du Record

Vater: Apartos

Leihmutterstute: Alessia

Züchterin: Chrystel Maillefer, Esmonts

 


Der Rabe im Brandzeichen

Das Wappentier des Klosters und der Gemeinde Einsiedeln - der Rabe - ist auch auf dem Brandzeichen, mit dem das Kloster Einsiedeln seine Pferde während hunderten von Jahren kennzeichnete, zu sehen. 

Was es mit den Raben auf sich hat: Der heilige Meinrad war der erste Einsiedler in diesem Gebiet. 861 wurde er von zwei Landstreichern erschlagen. Nach der Legende verfolgten zwei Raben die Mörder bis in die Zürichseegegend und führten sie dem Richter zu.
Anhand des Brandzeichens erkannte der Betrachter direkt, zu welchem Zuchtgebiet ein Pferd gehörte. Die zunehmende Bedeutung des Tierschutzes und die 2011 eingeführte Pflicht, alle Fohlen mit einem Mikrochip zu markieren, haben dazu geführt, dass die Praxis des Brennens der jungen Pferde aufgegeben wurde.


Das Einsiedler Pferd von früher bis heute