Was vor über 1000 Jahren begann, ist heute lebendige Tradition. Stuten der Linien Klima, Quarta und Sella bilden den Stamm des alten Einsiedler Schlags. Sie weiterzuführen, ist unsere gemeinsame Aufgabe.
Alle Einsiedler Pferde stammen aus einer der drei ursprünglich im Marstall des Klosters Einsiedeln beheimateten Stutenlinien Klima, Quarta oder Sella ab. Die von den Patres ab dem Jahr 1840 geführten Zuchtbücher A und B sind heute noch vorhanden. Mit ihnen begann, was in den heutigen Herdebüchern fortgeführt wird. Die Abstammung eines Einsiedler Pferdes kann in der Mutterlinie über rund zwanzig Generationen lückenlos zurückverfolgt werden.
Da die in der Zucht eingesetzten Hengste oftmals keine Einsiedler Pferde sind, wird das Einsiedler Pferd nicht als Rasse, sondern als Pferdeschlag bezeichnet.
Die Zucht der Einsiedler Pferde kann seit über tausend Jahren bestehen, weil sie die Entwicklungen im Umfeld und die sich ändernden Anforderungen an die Pferde immer mit einbezieht. Die Einsiedler Pferde wurden von Epoche zu Epoche anders eingesetzt. Im Verlauf der Zeit mussten sie je nach Aufgabe andere körperliche Fähigkeiten und Charaktereigenschaften aufweisen. Die früheren Arbeitstiere haben sich zu vielseitig einsetzbaren Freizeitpartnern entwickelt.
Die Zuchtstute Pacita MKE und Waldfee MKE (geb. 2020) - im Besitz der Marstall Kloster Einsiedeln GmbH - vertreten die Klima-Linie.
Begründerin der Klima-Linie ist die Stute Dügeli, geboren 1858. Das Kloster erwarb sie 1863 von Bezirksammann Josef Meinrad Benedikt Düggelin.
Als Stammstute gilt Dügeli's Urenkelin Klima, geboren 1889. Klima war starkknochig und robust. Sie wurde fast 31 Jahre alt.
Vertreterin der bedeutenden Quarta-Line im Marstall-Betrieb ist Eos - hier mit dem 2012 geborenen Odin MKE.
Die 1919 geborene Quarta gab der Stutenlinie den Namen. Sie ist zurückzuführen auf Zira (1871) und deren Mutter Meier (ohne Jahresangabe). Quarta war ein eleganter Rotfuchs, hatte ein feuriges Temperament, einen guten Charakter und eine unverwüstliche Lebenskraft. Sie wurde 28 Jahre alt.
Gaïa du Record und ihre Tochter Unesca MKE (geb. 2018) sind Nachfahrinnen der Stammstute Zella.
Die Sella-Linie ist die jüngste der drei traditionellen Klosterlinien. Sie basiert auf der norddeutschen Stute Zella, die 1904 geboren und 1908 vom Kloster gekauft wurde. Sella, die Namensgeberin der Linie, wurde 1921 geboren. Zu ihren Nachkommen zählen mehrere Deckhengste der Schweizer Warmblutzucht.
Klima-Linie:
Adomo's Sitana (2008), Alegra von Thetis (2010), Arista (1999), Colette du Chalet (1995), Cora Rubin CH (2014), Corva (2001), Escondita (2007), Fallomie (2004), Fürstin (2004), Genua (1997), Gioia (2005), Guenda du Chalet (1996), Lubaya MKE (2009), Onaya MKE (2012), Pacita MKE (2013), Palmira MKE (2013), Querida Lou (2013), Rihana (2014), Riva (2015), Suleika (1999), Tiffany MKE (2013), Voilà MKE (2019), Waldfee MKE (2020), Wolke MKE (2020)
Quarta-Linie:
Baloudis de la Neuvevie (2016), Calina du Chêne (2010), Crystal du Chêne (2009), Eos (2003), Isis (2007), Medea (2010), Paladis (1997)
Sella-Linie:
Belle Mykena (1996), Cantoblanca AVD Z (2011), Fabiola du Record (2002), Fabul'euse d'Emon (2014), Fée'Verte d'Emon CH 2013, Féli'City d'Emon CH 2018, First'Lady d'Emon (2020), Gaïa du Record (2004), Galantola (2008), Karlina II (2010), Pasaïa (1997), Passirada (2012), Perle de Cockney (1999), Unesca MKE (2018), Virtuosa de Semilly AVD CH (2022), Zirocca WP (2016)
Am 10. September 2022 fand in der Reithalle des Marstalls im Kloster Einsiedeln die Fohlenschau der Pferdezuchtgenossenschaft Einsiedeln (PZGE) statt. Die sehr guten Ränge 2, 4 und 6 belegten im
Fohlenchampionat die beiden Einsiedler Hengstfohlen Blacky (Mutter Rihana aus der Klima-Linie, Vater Bohemian) und Zé'Lu d'Emon (Mutter Fabul'euse d'Emon aus der Sella-Linie, Vater Ulyss Morinda)
sowie das Stutfohlen Virtuosablanca AVD (Mutter Cantoblanca AVD Z aus der Sella-Linie, Vater Virtuoso Semilly). Der Vierte im Bunde der Fohlen aus einer traditionellen Einsiedler Stutenlinie war
Hopkins de la Neuvevie (Mutter Baloudis de la Neuvevie aus der Quarta-Linie, Vater Hollister du Plantey).
Das Fohlen Blacky - gezüchtet von Albin Fuchs-Schönbächler, Unteriberg, im Besitz von Brigitte Favre und Thierry Froidevaux, Saignelégier - konnte sich fürs nationale Fohlenchampionat 2022
in Avenches qualifizieren.
Das Hengstfohlen Blacky aus der Klima-Linie wurde an der Fohlenschau in Einsiedeln am 10. September 2022 mit den Noten 8 für den Typ und 7 fürs Exterieur sowie der Bestnote 9 für die
Gänge beurteilt. Damit hat Blacky den Titel "Bestes Einsiedler Fohlen 2022" und den Preis von 5'000 Franken gewonnen.
In seinem Ende 2015 erschienenen Buch "Das letzte Jahrhundert der Pferde" widmete sich Ulrich Raulff der historischen Entwicklung des Miteinanders von Mensch und Pferd. Am Pferdekultur-Event 2022 in Einsiedeln ging der renommierte Autor auf das neue Zusammenleben von Menschen und Pferden ein. Hier geht's zum Bericht.
Foto: DLA Marbach (Mathias Michaelis)
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